Pacemakerproject Nairobi

Im Januar 2019 ist unser letzter Besuch zwei Jahre her und ich versuche ein bisschen zu überprüfen, ob und was sich hier getan hat. Fangen wir beim Krankenhaus an. Das indisch, privat geführte MP Shah Hospital war vor zwei Jahren noch an manchen Stellen eine Baustelle. Entgegen den anderen chaotischen Dingen in Nairobi, war hier abzusehen, dass das bestimmt auch fertig wird. Siehe da, wir laufen durch eine Glasschiebetür und laufen durch den neuen Eingangsbereich, hoch zum Cath Lab. Ich freue mich schon auf die kleine Fotowand, die ich vor zwei Jahren zurückgelassen habe. Bilder von den Mitarbeitern im Labor. Ich reiße die Tür auf und will die begrüßen, die ich noch in Erinnerung habe. Eins. Zwei. Drei. Siehe da, die Bilder sind weg. Die Leute auch. Alle ausgetauscht. Ok. This is Africa.

Vorgestern hatte Elisabeth Geburtstag. Sie ist 70 geworden und als Geschenk gab es einen 2-Kammer-Schrittmacher. Sie war so begeistert, dass sie während der Operation Jubelschreie losgelassen hat und wir mussten sie etwas festhalten, damit sie nicht vom OP-Tisch fällt. Sehr agil, die gute Frau. Nachdem sie sich dann erholt hat, kam dann eins zum anderen. Torte. Chairmen. Marketingabteilung. Cath Lab Team und Elisabeths Familie haben ihr ein Ständchen gesungen. Von Null auf 100 und wieder auf Null. Dazwischen befindet sich der Groove hier und, wenn man den mitnimmt, dann macht es wirklich Spaß. Das deutsche Team, des Herzschrittmacher für Ostafrika e.V., bestehend aus Ärzten, Pflegern und technischem Support hat diesen Drive schon aufgenommen. Jeder für sich sucht sich so seinen Platz und macht sein Ding. Das ist spannend zu beobachten. Als dann zum Schluss Bob Marleys “Buffalo Soldier” läuft, hält es keinen mehr auf den Stühlen. Wir singen mit, tanzen sehr lässig in grüner Krankenhauskleidung und machen ein paar Gruppenselfies mit den lieben Menschen hier. Ein guter Tag. Ein wirklich guter Tag.

Robert Strehler